AUFBAU VON KAMERAS
 
Das Grundprinzip einer jeden Kamera ist im immer gleich: vorne fällt Licht durch ein Objektiv (Loch) und hinter dem Objektiv ist befindet sich ein lichtempfindliches Medium (z.B. Film), das die Lichtinformationen speichert. In Kürze: Licht - Loch - Film.
Nun gibt es allerdings noch eine ganze Reihe zusätzlicher Ausstattungen, die dann die Qualität der Fotografie ausmachen. Der Übersichtlichkeit halber möchten wir zur Erläuterung das Beispiel einer Spiegelreflexkamera nehmen, denn diese weist zumeist alle wichtigen Details auf.
 
Das Gehäuse
Das Gehäuse sorgt im wesentlichen dafür, daß Licht nur geregelt einfallen kann, d.h. durch eine Öffnung (das Objektiv). Alles weitere Licht ist unerwünscht und würde das lichtempfindliche Medium (Film) in falscher Weise belichten. Da das Gebäuse die eigentliche Kamera darstellt, befinden sich an ihm im Grunde alle Funktionsschalter, die zur Beeinflussung des Lichteinfalls auf den Film vonnöten sind.
Objektiv
Das Objektiv, bzw. die Linse ist das Auge der Kamera. Hier, und nur hier fällt das Licht kontrolliert in die Kamera ein, um den Film zu belichten. Von daher läßt sich auch einfach nachzuvollziehen, daß ein beschlagenes, schlecht geschliffenes oder einfach nur billiges Glas als Linse schlechte Ergebnisse liefern wird. Für gute Resultate ist das Objektiv das A und O.
Medium
Das Medium ist zu Beginn der Fotografie eine lichtempfindliche Filmplatte gewesen, heute zumeist ein Rollfilm bzw. eine Speicherkarte bei digitalen Bildern. Trifft Licht in kontrollierter Weise (zeitlich begrenzt) auf den Film, so reagiert er mit Farbentwicklungen, die im Anschluß im Labor entwickelt und auf Papier abgezogen werden können. Wichtig ist ebenfalls die Wahl des Films, da es hier große Unterschiede gibt.
   

Ausgangssituation:
Bei einer Spiegelreflexkamera (SLR oder TTL) verhält sich das folgendermaßen: das Licht fällt von vorne durch das Objektiv auf einen Spiegel. Dieser wiederum wirft das Bild spiegelverkehrt in ein Prisma hinein, das es über einen Dreieckswurf nach hinten auswirft (wieder richtigherum). Dort wird es vom Auge aufgenommen. Das Auge erhält also genau das Bild, das durch das Objektiv (Linse) in das Gehäuse einfällt. Ein Parallaxefehler, der bei den Sucherkameras auftritt (entsteht dadurch, daß der Sichtausschnitt nicht exakt dem des Ausschnitts entspricht, der den Film belichtet), existiert hier nicht.
Der Film ist währenddessen durch den heruntergeklappten Spiegel (und durch eine weitere Klappwand lichtgeschützt.

 

Filmbelichtung:
Wird nun der Auslöser betätigt, so klappt der Spiegel hoch. Damit gelangt für diesen Augenblick kein Licht mehr durch das Prisma und damit auch nicht ins Auge. Das ist für einige Fotografen ein entscheidender Nachteil, da sie in der Sekunde in der das Bild geschossen wird, nichts sehen. Stattdessen erfolgt für eine der Lichtmenge entsprechenden Zeit die Belichtung des Filmes am inneren Gehäuserücken. Sobald das geschehen ist, springt der Spiegel zurück in die Ausgangssituation und das Auge bekommt wieder das Licht von vorne.
Man kann diesen Mechanismus rel. leicht selbst ausprobieren, indem man von einer Spiegelreflexkamera das Objektiv abschraubt und mit einer oder einer halben Sekunde auslöst, während man nicht hinten durch den Sucher schaut, sondern durch die vordere Öffnung der Kamera.
 

Ansicht einer Spiegelreflex-Kamera von oben. Die wichtigsten Elemente sind am Objektiv:

- die Entfernungseinstellung und
- der Blendeneinstellring,

sowie an der Kamera:

- die Zeiteinstellung,
- der Auslöser,
- der Spannhebel,
- der Sucher,
- die Belichtungskorrektur sowie
- die Filmrückspulkurbel.

 
Filmrückspulkurbel:
ein Film hat normalerweise 24 oder 36 Bilder. Sind sie verschossen worden, so läßt sich der Film nicht mehr weiterdrehen. Es muß nun an der Unterseite der Kamera der Rückspulentriegelungsknopf gedrückt werden und gleichzeitig die Filmrückspulkurbel rechtsherum solange gedreht werden, bis sich die Kurbel wieder ganz leicht drehen läßt. Kurz vor dem Ende wird es nur dann einen größeren Widerstand geben, wenn der Film beim Einlegen in der Rasterung eingehakt wurde.
Belichtungskorrektur:
Diese Korrekturgröße sollte sich normalerweise in der Nullposition befinden. Da die Kamera jedoch eine automatische Belichtungsmessung besitzt, und diese evtl. nicht immer die gewünschten Ergebnisse liefert, kann man hier die gemessene Belichtung um bis zu zwei Stufen über- oder unterkorrigieren.
Spannhebel
Dieser Hebel wird einmal bis zum Anschlag nach rechts gezogen, sobald man ein neues Bild schießen möchte. Er sorgt dafür, daß der Film genau um ein Bild weitergerollt wird, so daß die nächste freie Stelle auf der Filmrolle belichtet werden kann. Geübte Fotografen spannen den Hebel sofort nach dem Schießen eines Bildes, um so sofort wieder "schußbereit" zu sein.
Sucher
Der Sucher liefert genau das Bild ins Auge, das auch auf dem Film landen wird (nicht zeitgenau, da im Moment des Auslösens kein Bild durch den Sucher zu sehen ist). Es ist wichtig, daß der Sucher von Zeit zu Zeit gereinigt wird, damit man ein klares Bild hat (wirkt sich allerdings nicht auf das Bild aus).
Auslöser
Der Auslöser wird gedrückt, um das Bild zu schießen. Die meisten Kameras erlauben, daß nur leichtes Antippen des Auslösers bereits Meßwerte für die Belichtung in den Speicher gelesen werden. Auf diese Weise kann man die Kamera noch schwenken (Auslöser gedrückt halten) um mit den gespeicherten Belichtungswerten einen anderen Ausschnitt zu fotografieren und dann erst voll durchdrücken um auszulösen.
Zeiteinstellung
Bei manuell steuerbaren Kameras, so wie die abgebildete, kann die Zeit manuell eingestellt werden. Das ist insbesondere von Vorteil bei Nachtaufnahmen, bei denen man bsiweilen lange Belichtungszeiten (z.B. 4 Sekunden) benötigt.